So der Slogan der Kreisverbände Leer, Emden und Friesland zu den Vorgängen bei der Meyer Werft. Dem NDR wurde ein geheimes Strategiepapier zugespielt, in dem es um mehrere Entlassungsszenarien geht. Das rief unsere Partei auf den Plan.
In einem Strategiepapier der Unternehmensleitung werden diverse Pläne durchgespielt, und wie die Öffentlichkeit auf 1800, 900 oder 600 Entlassungen reagiert.
Aber es kommt noch besser! Das Ganze sollte am Betriebsrat vorbei geschehen und die abgebaute Stammbelegschaft durch Leiharbeit und Werkverträge ersetzt werden. Sprich, der Arbeitgeber Meyer nutzt die Krise, um der prekären Beschäftigung Tür und Tor zu öffnen.
Laut dem Betriebsrat der Meyer Werft liegen genügend Aufträge vor, um die Stammbelegschaft an Bord zu halten, es geht der Geschäftsleitung der Meyer Werft anscheinend nur um die Steigerung des Profits.
Jahrzehntelang hat die Familie Meyer von der Arbeit der Beschäftigten profitiert und ein Vermögen von ca. 800 Millionen Euro angehäuft. Die jetzige Vorgehensweise spottet jeder Beschreibung!
Die Kreisverbände Leer, Emden und Emsland sind aktiv geworden und haben diverse Forderungen aufgestellt.
DIE LINKE. unterstützt den Kampf der Belegschaft um den Erhalt der Arbeitsplätze und erklärt sich solidarisch mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft. Es bedarf einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, langfristige Tarifbindung und mehr Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates. Der Firmensitz der Meyer Werft muss aus der Steueroase Luxemburg zurück in das Emsland verlagert werden.
DazuFranziska Junker, Mitglied des Landesvorstandes: „DIE LINKE unterstützt den Kampf der Belegschaften um den Erhalt der Arbeitsplätze und erklärt sich solidarisch mit den zuständigen Betriebsräten und Gewerkschaften. Wir fordern Ministerpräsident Weil (SPD) und die Landesregierung auf, sich klar an die Seite der Beschäftigten zu stellen und deutlich zu machen, dass die Meyer Werft bei einer Massenentlassung nicht mehr mit staatlicher Unterstützung und Steuergeld rechnen kann.“
Eine Unterstützung durch die öffentliche Hand gab es in der Vergangenheit massiv. Für die Meyer Werft wurde das Emssperrwerk gebaut und die Ems fortlaufend ausgebaggert. Diese Subventionen wurden gerne in Anspruch genommen, um es jetzt mit Massenentlassungen zu danken.
Diese Vorgehensweise erinnert an den ENERCON Konzern, der mit Steuergeldern groß gemacht wurde, um anschließend Tausende von Arbeitsplätzen abzubauen.
Im Grundgesetz heißt es „Eigentum verpflichtet“, dieser Verpflichtung kommt der Arbeitgeber Meyer Werft nicht nach.
Die Kreisverbände DIE LINKE. Leer, Emden und Emsland stellen sich an die Seite der Belegschaft der Werft und solidarisieren sich mit den Forderungen von IG Metall und Betriebsrat. Diese Krise war vorhersehbar, die einseitige Ausrichtung auf ein Luxussegment des Schiffbaus ohne andere Standbeine hat zur Folge, dass wenn den Menschen das Geld ausgeht, zuerst an den verzichtbaren Ausgaben gespart wird. Kreuzfahrten gehörten dann als erstes zum Einsparpotenzial. Ohne eine Veränderung der Eigentumsverhältnisse und Verfügungsgewalt und eine Demokratisierung der Wirtschaft werden aber alle Bemühungen der Gewerkschaften und der Belegschaft langfristig nicht von Erfolg gekrönt sein.
Dazu Friedrich-Bernd Albers vom KV Emden: „In der Satzung der IG Metall steht im §2 als Ziel, Schlüsselindustrien und andere markt- und wirtschaftsbeherrschenden Unternehmungen in Gemeineigentum zu überführen. Dazu gehört die Werftindustrie und auch die Meyer Werft.“
Die prekären Beschäftigungsformen wie Leiharbeit und Werkverträge müssen der erzwingbaren Mitbestimmung unterliegen. Prekäre Beschäftigungsformen disziplinieren die Stammbelegschaft, es wird Druck auf die Löhne und Gehälter und die Arbeitsbedingungen ausgeübt. Diesem Missbrauch muss endlich der Riegel vorgeschoben werden!
Die Kreisverbände Leer, Emden und Emsland stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten und unterstützt den Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze. Eine gemeinsame Flyer Aktion, war erst der Beginn unserer kämpferischen Unterstützung.
Von Franziska Junker, Friedrich-Bernd Albers, Andreas Nolte
(1) https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Zynisches-Zahlenspeil-Meyer-Werft-spielt-Szenarien-durch,meyerwerft1468.html
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_500_reichsten_Deutschen
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Emssperrwerk